Lange Nacht der Kirchen
Mit einem grandiosen Orgelspiel und der Musik des französischen Organisten der Romantik Louis Lefébure eröffnete Karl Wenzler den „Begegnungs- und Kennenlern-Abend“ in der katholischen Kirche Turgi.
Wer kann besser kochen? – Wer kennt sich im Netz besser aus? – Wer kann mehr Textstellen aus der Bibel zitieren – ER oder ICH?
Antworten auf solche und viele andere persönliche Fragen gaben die beiden neuen Seelsorger Markus Brun und Beat Reichlin in einem „Harmoniespiel“ – Rücken an Rücken sitzend – spontan oder nach kurzem Nachdenken – mit Hochheben ihrer Schilder. Die Anwesenden erfuhren so z. B., dass Markus Brun ein Nachtmensch ist und sich mehr als Beat Reichlin über unerwarteten Besuch freut, während Beat Reichlin handwerklich begabter ist und grosse Wanderungen liebt.
Mit einer wunderschönen Musik von Johann Christoph Pepusch leiteten Mara Zillig (Querflöte) und Markus Brun (Elektroklavier) über zum zweiten Teil des unterhaltsamen Abends: Erraten katholischer Begriffe aufgrund von wörtlich genommenen Beschreibungen. Könnte nicht ein
ORDENSBRUDER für Nicht-Eingeweihte auch ein „hochdekorierter naher männlicher Verwandter“ sein? Oder der VATI-KAN die „Feststellung, dass das Familienoberhaupt tüchtig ist“ - wenn auch zugegebenermassen mit einem kleinen Schreibfehler?
Jeweils drei Personen aus dem Publikum unterstützten Beat Reichlin und Markus Brun dabei, solche allseits bekannten katholischen Wörter einmal mit einem nicht-katholischen, querdenkerischen Blick zu betrachten – manchmal gar mit grossem Erfolg.
Urs Ehrler (Klarinette) und Markus Brun (Elektroklavier) sprachen dann unsere musikalischen Sinne an mit der Titelmusik des Films „La vita è bella“, so dass die Anwesenden bereit waren für den dritten Teil des Abends.
Der war der eigentliche Schwerpunkt des Abends und ein Anliegen der beiden Priester: Wie könnte die Pfarreiarbeit künftig aussehen – welche Wünsche und Vorstellungen haben die Pfarreiangehörigen und welche haben die Seelsorger?
Fragebögen wurden verteilt mit vielen Ideen. Die Anwesenden nahmen sich ausreichend Zeit, sich mit den Vorschlägen auseinanderzusetzen und ihre Kreuzchen bei denen zu setzen, die ihnen wichtig erschienen oder auch mit eigenen zu ergänzen. Dann begann ein offener, guter Austausch, in dem Wünsche und Gedanken erläutert und präzisiert wurden. Die Seelsorger hörten aufmerksam und interessiert zu, nahmen auf und ergänzten mit ihren Ideen. Zur Freude aller gab es recht viel Übereinstimmung, aber auch einiges Neues. Und damit nichts verloren geht, wurden die Fragebögen den Seelsorgern auf deren Bitte hin übergeben.
Mit dem wohl fröhlichsten Sommer-Choral „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“, wieder an der Orgel begleitet von Karl Wenzler, fand dieser Teil des Abends seinen Abschluss. Ein grosser Dank wurde Mara Zillig, Urs Ehrler, Markus Brun und Karl Wenzler ausgesprochen, die mit ihrer Musik so viel zum schönen Abend beigetragen haben.
Der anschliessende Apéro bot dann noch fast bis Mitternacht Gelegenheit für Gespräche und lockeres Zusammensein.